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Zusammenarbeit mit Eltern in der Pflegekinderhilfe
Beteiligte:
Aus der Einleitung des Abschlussberichtes:
Wir hatten von Anfang an das Ziel, die Situation von Kindern und Jugendlichen zu verbessern, die befristet oder langfristig in Pflegefamilien aufwachsen. In diesem Projekt sollte dies durch die intensivierte Zusammenarbeit mit den leiblichen Eltern in der Pflegekinderhilfe erreicht werden. Damit wollten und wollen wir einen expliziten Gegenentwurf vorlegen, der mit dem Narrativ aufräumt, Eltern- und Kinderrechte stünden sich in der Pflegekinderhilfe unvereinbar gegenüber. Es geht darum, die Entwicklungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen in Pflegeverhältnissen im Einzelfall zu optimieren, Eltern eine individuell passende Beratung und Unterstützung anzubieten, um ihnen ein Höchstmaß an Partizipation zu ermöglichen und dabei die Bedeutung der beteiligten Pflegefamilie zu berücksichtigen.
Der Gesamtbericht gliedert sich wie folgt:
Erstes Kapitel: Einleitung
Im zweiten Kapitel werden empirisch abgesicherte Wissensbestände und rechtliche Rahmenbedingungen zum Thema zusammengefasst. Ziel ist eine differenzierte Betrachtung der Situation von Eltern und ihrer Bedeutung innerhalb der Pflegekinderhilfe sowie der konkreten Anforderungen für die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachkräften.
Kapitel drei bietet einen Überblick über die Ziele, den Ansatz und den Verlauf des Modellprojekts.
Im vierten Kapitel werden die Projektergebnisse als neue Modelle der Zusammenarbeit mit Eltern für die Pflegekinderhilfe vorgestellt und ausführliche Einblicke in trägerinterne Prozesse der drei beteiligten Jugendhilfeträger – PiB Pflegekinder in Bremen gemeinnützige GmbH, PFIFF gGmbH in Hamburg und Wellenbrecher e.V. Pflegekinderhilfe Die Option in Herne – gegeben. Flankiert wird dies durch Originalzitate von befragten Eltern, Pflegeeltern, Kindern und Jugendlichen, die einen Einblick in deren subjektives Erleben ermöglichen. Die daraus abgeleiteten fachlichen Konsequenzen und Arbeitsmaterialien werden abschließend zur Verfügung gestellt.
Zusammenfassend erfolgt im fünften Kapitel als kleiner Service für diejenigen, die wenig Zeit zum Lesen haben, eine reflexive Zusammenschau der Projektempfehlungen mit Anregungen zum Transfer sowie ein resümierender Blick durch die beteiligten Trägervertreterinnen.
Kapitel sechs schließt den Bericht mit einem Fazit und einem Ausblick ab.
Ausschnitt aus dem Fazit
Mit dem vorliegenden Projektbericht haben wir sozialpädagogische und jugendhilfepolitische Handlungsnotwendigkeiten sichtbar gemacht und gleichzeitig pragmatische und vielfältige Ansätze für die Praxis vorgestellt. Von unseren engagierten Projektpartner*innen aus der Praxis durften wir lernen, dass es nicht darum gehen muss, im Detail herauszuarbeiten, an welchen Stellen mit einer Umsetzung nun begonnen werden soll, sondern es schlicht darum geht, überhaupt loszulegen. Am besten an der Stelle, wo innerhalb eines Fachteams oder bei einer einzelnen Fachkraft die meiste Energie liegt. Neben den gut begründeten und für die Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe erforderlichen Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen (personelle und finanzielle Ausstattung) liegt aus unserer Sicht eine enorme Chance auf der Haltungs- und Beziehungsebene. Die Situation von Kindern und Jugendlichen kann deutlich verbessert werden, wenn es gelingt, FAZIT UND AUSBLICK 132 Loyalitätskonflikte abzumildern bzw. diese im besten Fall zu vermeiden. Möglich wird dies, indem in die Qualität von Beziehungen – vermutlich dem zentralen Gelingensfaktor von Pflegeverhältnissen – investiert wird. In unserem Projekt standen dafür die Beziehungen zwischen Eltern und Pflegeeltern sowie Eltern und Fachkräften im Fokus. Dabei konnten sehr ermutigende Erkenntnisse erzielt werden, die sich nun in der Breite umsetzen lassen.
Der Bericht kann sowohl im Internet heruntergeladen werden, als auch gedruckt erworben werden.