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Aktuelle Zahlen zu Pflege- und Heimkindern in der Schweiz
Themen:
Pressemitteilung von PACH, Pflege- und Adoptivkinder Schweiz v. 5.Mai .17
Noch immer wissen wir nicht genau, wie viele Kinder hierzulande sowohl auf Anordnung der Behörden wie auch auf einvernehmlicher Basis bei Pflegeeltern oder in Heimen leben. PACH, Pflege- und Adoptivkinder Schweiz, will diese Daten nun regelmässig erheben. Und kann vorerst eine Hochrechnung bieten: 2015 lebten zirka 18 000 Kinder und Jugendliche in Kinder- und Jugendheimen oder Pflegefamilien; etwa 13 000 davon in Heimen, 5000 in Pflegefamilien.
Wir wissen, wie viele Autos jährlich die Schweizer Strassen befahren. Wie viele Kühe auf den hiesigen Wiesen grasen, wissen wir auch. Oder wie viele Kilo Früchte und Gemüse Schweizerinnen und Schweizer pro Kopf und Jahr verzehren. Das ist gut so, schliesslich ermöglicht dieses Wissen fundierte Aussagen und ist damit Grundlage für politische und gesellschaftliche Diskurse und Entscheidungen.
Umso alarmierender ist es, dass wir noch immer nicht genau wissen, wie viele Pflege- und Heimkinder in der Schweiz leben – verlässliche und aktuelle nationale Zahlen, die sowohl einvernehmliche als auch von den Behörden angeordnete Platzierungen beinhalten, fehlen. PACH, Pflege- und Adoptivkinder Schweiz, will diese Zahlen nun jährlich erheben, bis es das Bundesamt für Justiz wie geplant tut und die Zahlen auf der «Plattform für Heimerziehung und Familienpflege» (Casadata) publiziert.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann PACH eine Hochrechnung vorweisen. Laut dieser waren 2015 in der Schweiz grob geschätzt 18 000 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 18 Jahren in Kinder- und Jugendheimen oder Pflegefamilien untergebracht; ungefähr 13 000 davon in Heimen, zirka 5000 in Pflegefamilien. Die Gesamtzahl von 18 000 entspricht gut 1 Prozent der gleichaltrigen Wohnbevölkerung.
Weil nicht alle Kantone an unserer ersten Bestandesaufnahme letztes Jahr teilgenommen haben, ist es bis jetzt bei einer Hochrechnung geblieben – die Schätzungen basieren auf den Angaben von 16 Kantonen, die den Fragebogen ausgefüllt haben. Und da es zwischen den Kantonen grosse Unterschiede gibt – zum Beispiel in Bezug auf die Anteile Pflege- und Heimkinder – beinhalten die Ergebnisse gewisse Ungenauigkeiten.
Dennoch liefern die Ergebnisse, die auch einvernehmliche Platzierungen beinhalten, bereits jetzt eine äusserst wertvolle Übersicht und Diskussionsgrundlage.
Um in Zukunft ein noch vollständigeres Bild erhalten zu können, ist PACH dringend darauf angewiesen, dass die Kantone an unserer Befragung teilnehmen.
PACH Pflege- und Adoptivkinder Schweiz
Pfingstweidstrasse 16, 8005 Zürich
Telefon 044 205 50 40
info@pa-ch.ch, www.pa-ch.ch
Geborgen aufwachsen.
Die Erhebung legt auch die diversen vorhandenen Formen von Pflegeverhältnissen in der Schweiz und deren Strukturen frei, wie auch die wichtigsten Herausforderungen im Pflegekinderbereich aus Sicht der Kantone:
- Die Platzierung unbegleiteter ausländischer Minderjähriger
- Eine einheitliche Vergütung für alle Pflegeeltern
- Die Regelung der finanziellen Unterstützung für volljährige Pflegekinder bei prekären finanziellen Verhältnissen der leiblichen Eltern.
Für weitere Informationen zur Bestandesaufnahme 2015 stehen Ihnen zur Verfügung:
- Die Autorin Nicolette Seiterle 044 205 50 46
- Die Verantwortliche Kommunikation Sarah Hadorn 044 205 50 48
Für weitere Informationen zu PACH wenden Sie sich bitte an die Geschäftsleiterin Karin Meierhofer: 044 205 50 40
PACH, Pflege- und Adoptivkinder Schweiz, ist das Kompetenzzentrum für Fragen rund um Pflege- und Adoptivkinder. Wir bieten zum Beispiel persönliche Beratung für Frauen und Paare, die in Erwägung ziehen, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Kommt es zu einer Freigabe, begleiten wir diesen Prozess in Zusammenarbeit mit Fachpersonen und Behörden als einzige Stelle in der Deutschschweiz. Neben leiblichen Eltern können sich auch Pflege- und Adoptivkinder sowie
(künftige) Pflege- und Adoptiveltern an uns wenden; dabei steht das Wohl des Kindes immer an allererster Stelle. PACH berät, begleitet, bildet. So organisieren wir denn auch diverse Kurse und Veranstaltungen, die sich an Pflege- und Adoptiveltern sowie an Fachpersonen richten. Wir möchten die breite Bevölkerung für das Thema sensibilisieren: für die Bedürfnisse von Kindern, die nicht oder nur teilweise bei ihren leiblichen Eltern gross werden können. Sie sollen geborgen aufwachsen können und so zu selbstbewussten, unabhängigen Erwachsenen werden. Bei unserer Arbeit orientieren wir uns an den Werten der UN-Kinderrechtskonvention.
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Lebenswurzeln
Rezension zum Buch "Diese eine Blume, die uns verbindet"