Sie sind hier

10.07.2023
Arbeitspapier

Die Dilemmata bei der Förderung der Selbsthilfeorganisationen

AFET - Bundesverband für Erziehungshilfe e. V hat sein IMPUL!SE-Papier 7-2023 zur fachlichen Diskussion zum Kinder- und Jugendstärkungsgesetz veröffentlicht. Dieses Papier beschäftigt sich mit der Ausführung und Auswirkung des § 4a SGB VIII - Selbstorganisierte Zusammenschlüsse zur Selbstvertretung - in der Praxis der Jugendhilfe.
Auszug aus dem Arbeitspapier - Einführung in das Thema

Bislang scheint es so, als sei die Förderung von Selbstorganisation nach § 4a SGB VIII wenig im Fokus der Umsetzung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes. Eher beiläufig und/oder zufällig scheint dieses Thema bearbeitet zu werden. Und dann doch häufig aufgrund des akiven Einsatzes von einzelnen Engagierten. Aber vielleicht mag das auch gar nicht so verwunderlich sein. Das Thema Selbstvertretung wird schließlich eine Reihe von Fragen an Fachkräfte auf. Und der zentrale wunde Punkt mag darin liegen, dass die eigene Fachexperise in Frage zu stehen scheint. Denn Selbstorganisaion bringt ihre eigene Expertise mit. Wie also sich verhalten gegenüber diesen neuen Expert*innen?!

Inhalt des Arbeitspapiers

1. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...

2. Dilemma 1: Sich im Dschungel zurechtfinden

3. Dilemma 2: Beratung JA, Bevormundung NEIN

4. Dilemma 3: Das Verhältnis von Ressourcen und Unabhängigkeit

5. Dilemma 4: Die Sache mit der Zeit

6. Dilemma 5: Fragen der Macht und Kontrolle

7. Fazit: Und wir fangen wir jetzt an?

Auszüge aus Fazit:

[...] Weiterhin ist mit den selbstorganisierten Zusammenschlüssen in einen gemeinsamen Prozess des an- und miteinander Lernens zu treten. Dabei braucht es eine grundsätzliche Ergebnisoffenheit und die Bereitschaft zur Akzeptanz der gemeinsam erarbeiteten Lösung. [...]

Zugleich bleibt abschließend zu betonen, dass die Förderung von Selbstorganisation nur als ein weiterer Baustein in der komplexen Interakion der Beteiligten in der Kinder- und Jugendhilfe zu verstehen ist. Sie macht individuelle Aushandlungsprozesse auf der Ebene des einzelnen Hilfeprozesses genauso wenig überflüssig, wie sie die Perspekiven von Fachkräften überflüssig macht. Stattdessen geht es darum, durch zunehmend gleichberechtigte Verhandlung gemeinsame tragfähige Lösungen für die Förderung von jungen Menschen und ihren Familien zu etablieren.

Das könnte Sie auch interessieren

Arbeitspapier

von:

Schulsozialarbeit - mit dem KJSG auf Erfolgskurs?

Impul!se-Papier 6/2023 des AFET-Bundesverbandes. Schulsozialarbeit ist ein stark wachsendes Handlungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe. Mit der Hinzufügung des §13a SGB VIII - Schulsozialarbeit - durch das KJSG wurde dieser Bereich der sozialpädagogischen Arbeit verdeutlicht und rechtlich gefasst.
Positionspapier

Stellungnahme zur Abschaffung der Kostenheranziehung junger Menschen

Ein Zusammenschluss von Erziehungsfachverbänden in der Erziehungshilfe hat eine Stellungnahme zum Referentenentwurf der Regierung erarbeitet. Dieser Referententwurf sieht die Streichung der Kostenheranziehung junger Menschen in der Jugendhilfe zum 1. Jan. 2023 vor.
Arbeitspapier

Qualitätsanforderungen an die insoweit erfahrenen Fachkräfte

AFET hat das elfte Arbeitspapier im Rahmen seiner IMPUL!SE mit dem Thema "Qualitätsanforderungen an 'die insoweit erfahrene Fachkraft' nach den §§ 8a und 8b im SGB VIII und 4 KKG" veröffentlicht.
Bericht zur Veranstaltung

AFET im Dialog! Umsetzung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes in gemeinsamer Verantwortung

Bericht über die Jahrestagung der AFET vom 16.-17. November 2022 in Berlin. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurde die Umsetzung des KJSG in die Praxis diskutiert und neue Überlegungen vorgestellt. AFET weist außerdem darauf hin, dass ihre überaus erfolgreiche Impulspapierreihe auch im Jahr 2023 weitergeführt wird.
Stellungnahme

von:

Brennglas Corona - DigitalPakt für die Kinder- und Jugendhilfe

Eine Stellungnahme der Erziehungshilfefachverbände AFET, BVkE, Caritas, IGFH, EREV zur Verbesserung der digitalen Kommunikation im Rahmen der Jugendhilfe. »Wer nicht (digital) kommuniziert, nimmt nicht teil", denn Kindheit und Jugend finden in digitalisierten Lebenswelten statt. Damit sind auch die Fachkräfte und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe vor vielfältige pädagogische, ethische, technische und rechtliche Fragen gestellt.
Stellungnahme

von:

Zwischenruf der Erziehungshilfefachverbände zum Reformprozess des SGB VIII

Die Fachverbände AFET, IGFH, BvKE und EREV warnen vor der Umsetzung der bisherigen Arbeitsentwürfe des Bundesfamilienministeriums und sehen hier deutliche Änderungsbedarfe. Sie weisen darauf hin, dass die aktuell geplante Neuausrichtung des SGB VIII in Umfang und Auswirkung vergleichbar ist mit der gesetzlichen Einführung des SGB VIII vor 25 Jahren.
Arbeitspapier

von:

Inklusive Jugendhilfeplanung - neuer Schwung durch das KJSG

AFET-IMPUL!SE-Papier Nr. 17. Die Perspektive einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe ist nicht nur auf der Ebene der konkreten Fallarbeit eine Herausforderung in den nächsten Jahren. Das Ziel, für alle Kinder- und Jugendlichen im Sozialraum passgenaue Hilfen zu ermöglichen, ist nur durch eine Strukturentwicklung auf der Ebene von Organisation(en) und Sozialraum zu erreichen.
Bericht zur Veranstaltung

Öffentliche und freie Träger auf dem Weg zu praktikablen Beschwerdeverfahren in der Kinder- und Jugendhilfe

Der AFET Bundesverband für Erziehungshilfe e.V. hat Vorträge zu seiner Tagung vom September zu Beschwerdeverfahren in der Jugendhilfe veröffentlicht.
Bericht zur Veranstaltung

von:

„Was wir alleine nicht schaffen …“

Prävention und Gesundheitsförderung im kooperativen Miteinander von Jugendhilfe und Gesundheitswesen. Ein Tagungsbericht
Stellungnahme

von:

Stellungnahme von neun überregionalen Institutionen zum Bundesratbeschluss in der SGB VIII-Reform

Mit großer Sorge haben die unterzeichnenden zehn Fachverbände drei Empfehlungen der Ausschüsse und den Beschluss des Bundesrates zum Kinderschutz im Rahmen der Beratungen des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) zur Kenntnis genommen. Neben vielen wichtigen Hinweisen und Veränderungen gegenüber dem Entwurf der Regierung, fallen diese beschlossenen Regelungen leider deutlich hinter die Notwendigkeiten eines gelingenden Kinderschutzes zurück. Die zehn Verbände haben aus diesem Grund eine Stellungnahme zu den geplanten Vorschlägen erarbeitet.