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Zu Gast beim Jahresempfang 2013 des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen in Berlin
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Zu seinem inzwischen traditionellen Jahresempfang am 13.Mai 2013 in der Nordrheinwestfälischen Landesvertretung in Berlin hatte der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, auch den Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V., eingeladen.
Rund 400 Gäste waren gekommen. Nach einer musikalischen Einstimmung durch den Chor der Gemeinschaftsgrundschule „Die Brücke“ Neuss hieß die die Hausherrin, Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien NRW, Angelica Schwall-Düren alle Anwesenden herzlich willkommen. Anschließend hatte das traditionell erste Wort der Schauspieler, Theaterproduzent und Modejournalist Erwin Aljukic.
Nach der offiziellen Begrüßung durch den Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Hubert Hüppe, folgte der Höhepunkt des Empfangs, die Ansprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel. In ihrer Rede forderte sie, die Chancen für Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu verbessern. Viele Menschen mit Behinderungen seien nicht geringer qualifiziert, sondern oft besonders motiviert und leidenschaftlich engagiert. Trotzdem sind sie deutlich seltener auf dem ersten Arbeitsmarkt erwerbstätig. Sie betonte auch, wie wichtig der gemeinsame Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Schülern für eine inklusive Gesellschaft ist.“ Wir lernen fürs Leben im gemeinsamen Unterricht“. Auch spricht sie sich für eine Reform des Systems der Eingliederungshilfe aus. „Das System der Eingliederungshilfe muss grundlegend verändert werden, im Mittelpunkt muss der selbstbestimmte Mensch stehen“.
Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe sieht ebenfalls großen Handlungsbedarf im System der Eingliederungshilfe. Er erinnert daran, dass Teilhabe ein Menschenrecht ist, das spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention vor vier Jahren in Deutschland verwirklicht werden muss. „Teilhabe ist Menschenrecht und da können Menschen mit Behinderungen nicht darauf warten, bis das auch der Letzte verstanden hat“.
Beim anschließenden Empfang gab es ausreichend Gelegenheiten, sich mit Politikern, Vertretern von Selbsthilfeorganisationen wie z.B. der Lebenshilfe, des Bundesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte, der Stiftung Aktion Mensch, den Behindertenbeauftragten der unterschiedlichen Bundesländer, Trägern von Behinderteneinrichtungen, Medienvertretern etc. auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Für ein unterhaltsames Rahmenprogramm sorgte das Berliner Theater Ramba Zamba und die Frankfurter Band „Blind Foundation“.
Meine Ausführungen beende ich mit einem Auszug aus dem ersten Wort von Erwin Aljukic. „Die größten Alltagsbarrieren, die Menschen mit Behinderung zu überwinden haben, sind nicht zu hohe Bordsteine oder nicht vorhandene Aufzüge. Die größten Barrieren sind die Einstellungen der Menschen“.
Frauke Zottmann-Neumeister
Königswinter, 10.06.2013
Gutachten zur Betriebserlaubnis nach § 45 SGBVIII