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Pflegeeltern sein – Last und Freude

Pflegeeltern sein bedeutet, sich als ganzer Mensch in all seinem Wesen und seiner Privatheit einem Kind zur Verfügung zu stellen und mit diesem Kind eine Familie zu sein. Familie bedeutet Nähe und besonders - Gefühle.

Themen:

Pflegeeltern sein bedeutet, sich als ganzer Mensch in all seinem Wesen und seiner Privatheit einem Kind zur Verfügung zu stellen und mit diesem Kind eine Familie zu sein. Familie bedeutet Nähe und besonders - Gefühle.

Pflegeeltern durchwandern einen großen Bereich jedweder Emotionen, von totaler Verärgerung, Frust, Verzweiflung und manchmal Trauer, bis hin zur Zufriedenheit, großer Freude und sogar Glück. Pflegefamilie sein bedeutet, durch dick und dünn miteinander zu gehen, sich zu mögen oder sogar sehr lieb zu haben.

Pflegeeltern sind in ihrem Tun jedoch sehr darauf angewiesen, dass auch Andere mit denken, mit planen, mit arbeiten und gut hinschauen. Gut hinschauen besonders darauf, ob denn das Pflegeverhältnis auch gelingen kann. Ob es also Voraussetzungen gibt, die ein Pflegeverhältnis auch gelingen lassen.

Ein gelingendes Pflegeverhältnis ist ein Kunstwerk mit vielen Bausteinen

Ein gelungenes Pflegeverhältnis setzt sich aus vielen einzelnen Puzzlestückchen zusammen:

  • Pflegeeltern und Pflegekind müssen zusammen passen,
  • Pflegeeltern müssen über das Kind generell und speziell Bescheid wissen
  • Sie müssen auch wissen, welche Auswirkungen die Vorerfahrungen des Kindes in ihrer Familie haben werden.
  • Pflegeeltern müssen fürsorgliches Umgehen und Sicherheit vermitteln
  • Pflegeeltern müssen sich selbst und ihre Möglichkeiten kennen,
  • Pflegeeltern müssen sich als Teil eines Teams sehen.
  • Pflegeeltern und Pflegekind müssen zusammen passen

Wenn interessierte Personen sich darum bewerben, ein Pflegekind aufzunehmen, dann kann die folgende Zeit auch als Belastung empfunden werden. Vorbereitungsseminare, Gespräche, Lebensgeschichte, Führungszeugnis, finanzieller Hintergrund – alles muss dargelegt und erledigt werden. Die Vermittlungsstelle will sicher gehen, dass ein Pflegekind dort gut aufgehoben sein wird. Besonders wichtig ist dabei, dass die Fachkräfte ein Bild von den Bewerbern entwickeln können: was wünschen sie sich, was trauen sie sich zu, was geht gar nicht, wie ist es mit anderen Kindern in der Familie etc. Die Bewerber müssen sich öffnen, damit die Fachkräfte sie kennen lernen und einschätzen können. Ebenso sollte es mit dem Kind sein, welches in einer Pflegefamilie untergebracht werden sollte. Wie ist das Kind? Was braucht es, was hat es erlebt etc? Nur wenn beides, das Profil der Bewerber und das Bild des Kindes zusammenpassen, wird es eine Vermittlung geben können, in denen Pflegeeltern nicht nur Last und Belastung sondern im hohen Maße auch Freude erleben

Inhaltsverzeichnis: 
Tiefergehende Information

Wissen um das Kind

In der Vorbereitungszeit werden Bewerber darüber informiert, aus welchen Gründen Kinder nicht mehr in ihren leiblichen Familie leben können, sondern in Pflegefamilien untergebracht werden. Es wird auch darüber gesprochen, wie die Vorgeschichte des Kindes sich nun in der Pflegefamilie ausdrückt und wie das Kind auf die Veränderung in seinem Leben reagiert.
Tiefergehende Information

Viele Pflegekinder sind wie erfroren und erstarrt wenn sie zu Ihnen kommen

Kinder kommen in Pflegefamilien, um dort wieder hilfreiche Bindungen aufbauen zu können. Bindungen zu neuen wichtigsten Bezugspersonen bewirken dann die Möglichkeit, auch Beziehungen zu anderen Menschen aufzunehmen. Beziehungen sind unumgänglich notwendig, um sozial angemessen in der Gesellschaft leben zu können.
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Sprache des Kindes - Wie ‘spricht’ das Kind?

Das Kind spricht nicht durch die Sprache des Mundes 'Worte', sondern durch die Sprache des Körpers Mimik, Gestik, Körperhaltung, Bewegung und durch sein Verhalten.
Fachartikel

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Das Zauberwort heißt Vertrauen

Vertrauen in das Kind, dass es alles tun wird, was es schaffen kann, aber auch Vertrauen in sich selbst als Pflegeeltern, dass auch Sie das tun werden, was Sie ermöglichen und schaffen können. Hilfreich natürlich auch Vertrauen in die Sie und ihr Kind begleitenden Fachkräfte und Helfer.
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Manchmal ist das Kind zu verletzt

Manchmal erleben wir allerdings, dass trotz aller Bemühungen der Pflegeeltern und des Kindes selbst, es nur kleine Schritte des Kindes gibt. Diese Kinder haben nicht den Mut die eben beschriebenen Schritte zu gehen, sie können nicht vertrauen. Sie sind im tiefsten Kern ihres Wesens durch schlimme frühkindliche Erfahrungen zerstört worden und fühlen sich im Leben permanent bedroht, auch wenn es keine realen Bedrohungen gibt.
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Bitte passen Sie auf sich auf!

Was wird von Pflegeeltern erwartet – vom Jugendamt, von der Schule, von Nachbarn und Verwandten, aber auch von den Herkunftseltern?
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Pflegeeltern Können nicht allein die Musik bestimmen – Sie gehören zu einem Team

Zum Team gehören neben Ihnen auch die leiblichen Eltern, der Vormund, der Pflegekinderdienst, der Allgemeine Sozialdienst, Lehrer, Psychologen, Erzieher. Die Bedeutung des Vormundes ist durch die letzte gesetzliche Änderung zum Vormundschaftsrecht aufgewertet worden.

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