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Die Entwicklung des Kindes in der Pflegefamilie
Themen:
Der Beginn des Zusammenlebens von Pflegekind und Pflegefamilie kennzeichnet einen Lebensabschnitt, der für beide neu und unbekannt ist. Pflegekinder reagieren in dieser Situation häufig so, dass sie nicht auffallen wollen und passen sich daher sehr stark den Gewohnheiten in der Pflegefamilie an.(Überanpassung). Der wesentliche Auftrag an die Pflegeeltern in dieser Zeit besteht darin, Annahme spüren zu lassen und dem Kind zu zeigen, dass man seine Situation versteht.
Zunehmende Annäherung an die Pflegeeltern führt beim Kind dazu, dass es sich seinen früheren Erfahrungen, Traumatisierungen, Ängsten und Aggressionen wieder annähern kann. Es verhält sich in der neuen Pflegefamilie so, wie es sich auch in seiner Herkunftsfamilie verhalten hat. Bisherige Überlebensstrategien werden weiter benutzt, obwohl sie nun gar nicht mehr passen. Alte Konflikte werden auf die neue Lebenssituation übertragen.
Nach wiederum einiger Zeit hat Annahme, Zuversicht und die positive Alltagsbewältigung der Pflegeeltern dem Kind Mut gemacht, sich näher und näher auf eine Beziehung einzulassen. Die alten Lebenserfahrungen spielen natürlich auch weiterhin eine Rolle, aber die neuen Erfahrungen ermöglichen es dem Kind, Vertrauen zu den Pflegeeltern zu entwicklen und eine Bindung einzugehen.