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Fünf Tipps für den kindgerechten Umgang mit Computerspielen
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Medienbewusst.de gibt Hinweise für Eltern und Pädagogen
Eltern können davon ein Lied singen: Computerspiele sind insbesondere bei Kindern und Jugendlichen (zu) beliebt. Viele sitzen stundenlang davor, Tag für Tag. Um möglichen Gefahren oder Problemen besser begegnen zu können, gibt die deutschlandweite Sensibilisierungskampagne medienbewusst.de Tipps und Ratschläge, die helfen, die Medienkompetenz von Kindern bei der Nutzung von Computerspielen zu stärken.
Die aktuelle KIM-Studie „Kinder + Medien, Computer + Internet“ zeigt, dass im Jahr 2008 43 Prozent der Mädchen und Jungen ein- bis mehrmals pro Woche und sogar 70 Prozent zumindest selten Computerspiele genutzt haben. Nach der Umfrage, die jährlich vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest durchgeführt wird, steigt das Interesse an On- und Offline-Games mit zunehmendem Alter weiter an.
medienbewusst.de gibt fünf Tipps, was Eltern und Lehrer bei der Spielnutzung von Kindern beachten sollten:
1. Nutzen Sie USK
Achten Sie beim Kauf von Spielen auf die Freigabe der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, kurz USK. Diese freiwillige Einrichtung der Computerspielewirtschaft ist in Deutschland die verantwortliche Stelle für die Prüfung von Computerspielen. Sie untersucht Spiele auf deren Inhalte und gibt entsprechende Altersempfehlungen, beispielsweise „Freigegeben ohne Altersbeschränkung“ oder „Freigegeben ab 6 Jahren“.
2. Lassen Sie Ihr Kind nicht alleine spielen
„Trotz Alterskennzeichnungen der USK ist es ratsam, sich vor dem Kauf über Spielinhalte zu informieren und jüngere Kinder während des Spielens zu beaufsichtigen oder auch gemeinsam mit ihnen zu spielen“, empfiehlt Prof. Jeffrey Wimmer, Beiratsmitglied von medienbewusst.de für das Ressort Computer- und Videospiele und Professor für Sozialwissenschaftliche Aspekte von Computerspielen an der TU Ilmenau.
3. Wählen Sie ein Spielgenre entsprechend des Alters ihres Kindes
Erst ab etwa vier Jahren sind Kinder alt genug für Videospiele. In diesem jungen Alter sind vorrangig Malprogramme, einfache „Klickspiele“ oder interaktive Geschichten sinnvoll.
Für Sechs- bis Neunjährige empfehlen sich vor allem Jump’n’Run-, Renn- und Sportspiele, einfache Simulationen und Rollenspiele je nach Interessensgebiet des Kindes. Komplexere Simulationen, Strategie und Rollenspiele sind für Kinder ab zehn Jahren geeignet, da sie dann in der Lage sind, vielschichtige Zusammenhänge zu verstehen und darauf zu reagieren.
4. Legen Sie Spieleinheiten fest
Eine Spieleinheit dauert idealerweise, abhängig vom Alter, nicht länger als 30 bis 90 Minuten. Da sich Kinder unterschiedlich entwickeln, sollte die Spieldauer, am besten in gemeinsamer Absprache mit dem Kind, individuell festgelegt werden.
5. Nutzen Sie die Chancen der Technologie
„Computerspiele dienen nicht lediglich der Unterhaltung, sondern bieten auch die Möglichkeit, sich virtuell auszutoben, neues Wissen zu erlangen und motorische Fähigkeiten zu schulen. Das bedeutet auch, dass Computerspiele zu einem ernstzunehmenden Faktor für die Persönlichkeitsentwicklung und auch für die gesellschaftlich-politische Sozialisation geworden sind“, betont Prof. Wimmer. „Medien und deren Nutzung bilden einen entscheidenden Teil der Kinderwelt. Es ist wichtig, dass Eltern, Erziehungsberechtigte und Pädagogen Interesse und Verständnis für das technisch ausgefeilte Spielzeug zeigen, damit sie Kinder aktiv beim Erlernen des ordnungsgemäßen Medienumgangs unterstützen können.“
Weitere Informationen zum sicheren Umgang mit Medien erhalten Sie unter: www.medienbewusst.de
Weitere Informationen zur KIM-Studie erhalten Sie unter www.mpfs.de/index.php?id=133.