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28.05.2008

Verlaufsmodell zur Inobhutnahme von Kindern in "Familiärer Bereitschaftsbetreuung" (FBB)

Muss ein Kind aufgrund einer akuten Kindeswohlgefährdung in Obhut genommen werden, bietet eine Familiäre Bereitschaftsbetreuungsstelle (kurz: FBB-Stelle) Schutz und Sicherheit, bis die weitere Situation des Kindes geklärt ist. Das hier gezeigte Verlaufsmodell bezieht sich auf die Arbeit mit Kindern im Alter zwischen null und fünf Jahren, die eine Traumatisierung erfahren haben.

Ein Modell zum Verlauf der kindlichen Prozesse während der Zeit in FBB

Muss ein Kind aufgrund einer akuten Kindeswohlgefährdung in Obhut genommen werden, bietet eine Familiäre Bereitschaftsbetreuungsstelle (kurz: FBB-Stelle) Schutz und Sicherheit, bis die weitere Situation des Kindes geklärt ist. Das hier gezeigte Verlaufsmodell bezieht sich auf die Arbeit mit Kindern im Alter zwischen null und fünf Jahren, die eine Traumatisierung erfahren haben. Die Autoren koordinieren die Inobhutnahme von Kleinkindern in der Stadt Düsseldorf.

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Hier finden Sie eine Zusammenfassung:

Muss ein Kind aufgrund einer akuten Kindeswohlgefährdung in Obhut genommen werden, bietet eine Familiäre Bereitschaftsbetreuungsstelle (kurz: FBB-Stelle) Schutz und Sicherheit, bis die weitere Situation des Kindes geklärt ist.

Folgendes Verlaufsmodell zur Inobhutnahme von Kindern in,,Familiärer Bereitschaftsbetreuung" (FBB) wurde von Fachleuten aus der praktischen Arbeit heraus entwickelt.

Es bezieht sich auf die Arbeit mit Kindern im Alter zwischen null und fünf Jahren, die eine Traumatisierung erfahren haben.

Die Autoren koordinieren die Inobhutnahme von Kleinkindern in der Stadt Düsseldorf.

Andrea Väthjunker ist Dipl. Sozialarbeiterin und freiberuflich als Supervisorin tätig; Fachberaterin für Psychotraumatologie; Fachberaterin für FBB und Vollzeitpflege.

Werner Frieling ist Dipl. Sozialarbeiter; Fachberater für Psychotraumatologie, für FBB und Vollzeitpflege Freundlicherweise haben sie moses-online das Referat zur Verfügung gestellt.

Die Ausdifferenzierung des Pflegekinderwesens hatte u. a.

die Schaffung von FBBStellen und, damit verbunden, deren konzeptionelle und fachliche Entwicklung zur Folge.

Die Familiäre Bereitschaftsbetreuungsstelle (FBB-Stelle) ist eine Familie oder Einzelperson, die, im Auftrage des Jugendamtes oder eines freien Trägers, Kinder in Obhut nimmt.

Die Dauer des Aufenthaltes in FBB ist zeitlich befristet.

Die FBB ist eine eigenständige Hilfe für Kinder in Not.

Ähnlich wie die Aufnahme von Menschen im Krankenhaus nach körperlichen Traumata, ist die FBB eine Stelle, die Kinder nach länger andauernden extremen Belastungssituationen, nach psychischen und / oder körperlichen Traumatisierungen sowie bei akuten Krisen aufnimmt.

In der Regel sind diese Belastungssituationen in der Herkunftsfamilie entstanden.

Die FBB-Stelle ist fachlich begleitet und wird laufend für diese Aufgabe geschult.

Aus der praktischen Arbeit heraus wurde das Verlaufsmodell, ein Modell zum Verlauf der kindlichen Prozesse während der Zeit in FBB, entwickelt.

In der Arbeitsgruppe der mit uns zusammen arbeitenden FBB - Stellen wurde es erörtert und verfeinert.

Das Modell soll dabei unterstützen, die Situation des Kindes besser zu verstehen, zuordnen zu können und Handlungskompetenzen zu erweitern.

Das vorgestellte Modell bezieht sich auf die Arbeit mit Kindern im Alter zwischen null und fünf Jahren.

Im Fokus stehen die inneren Abläufe des Kindes.

Soweit erforderlich, sind andere Beteiligte (z.B. Eltern, soziale Dienste) in die Überlegungen mit einbezogen.

In den folgenden Ausführungen wird der Prozess in sechs Phasen unterteilt.

Eine deutliche Abgrenzung dieser Phasen ist nicht möglich, sie gehen fließend ineinander über.

In jeder Phase sind auch Merkmale aus vorherigen Phasen enthalten.

Die Phasen heben sich bei aufmerksamer Betrachtung des Geschehens vor dem Hintergrund der allgemeinen Brisanz des Einzelfalles ab, sodass sie bei dem Vergleich mehrerer Verläufe erkennbar werden.

Eine differenzierte Betrachtungsweise der Vorgänge und die Kenntnis der Phänomenologie gibt den Beteiligten Sicherheit im Umgang mit der Situation und dem betroffenen Kind.

Das von uns vorgestellte Modell bezieht sich im Wesentlichen auf Kinder, die aus extremen Belastungssituationen aufgenommen wurden.

Tritt nach der Akutsituation mit hohem Erregungszustand auf; eine Stunde bis zu 14 Tagen andauernd; Angst und Panik sind dominierende Gefühle.

Die Desorientierung kann bis zu 6 Monate andauern.

Anlässe können sein: Gewalt gegen das Kind oder in Gegenwart des Kindes, Verwahrlosung, Vernachlässigung, oder Erkrankung der Eltern bei fehlender Unterstützung.

Negative Aufmerksamkeit fordern, Provokation: Das Kind benötigt extreme Reaktionen, um sich wahrnehmen zu können; Es prüft die Realität auf Wirklichkeit hin.