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Gewalterfahrung

Kinder von misshandelnden Eltern verstehen nicht, was ihnen da passiert und werden überwältigt von der Macht des Misshandlers.

Kinder von misshandelnden Eltern verstehen nicht, was ihnen da passiert und werden überwältigt von der Macht des Misshandlers.

Einerseits erleben die Kinder die Eltern als versorgende und verständige Eltern und dann - für das Kind nicht nachvollziehbar - werden diese Eltern zu prügelnden und hassenden Eltern. Später tut dies Verhalten den Eltern oft leid und sie wollen ihre Kinder durch Geschenke wieder "versöhnen".

Die Kinder nehmen die Schuld für die Misshandlung auf sich, versuchen das Geschehene mit ihrer eigenen Schlechtigkeit und Boshaftigkeit zu erklären. Sie "identifizieren sich mit dem Aggressor". (Nienstedt/Westermann)

Die Uneinschätzbarkeit der Eltern bewirkt, dass die Kinder sehr verunsichert sind. Sie schwanken zwischen Überanpassung, Ausflippen und selbst gewalttätig werden.
Die immer wieder interpretierte "enge" Bindung des Kindes an misshandelnde Eltern ist die Bindung eines überwältigten, ausgelieferten Menschen an seinen Überwältiger - eine sogenannte Angstbindung.

Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass nicht nur die selbst erlebte Misshandlung, sondern auch das hilflose Miterleben von Gewalt gegenüber einem geliebten Menschen - z.B. der Mutter oder Geschwistern - traumatisierend für die Kinder ist.

Letzte Aktualisierung am: 
15.05.2008

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