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Jugendhilfe in Berlin kollabiert - Aufruf zur Demo
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Pressemitteilung vom 6. Februar 2023
In der gemeinsamen Pressemitteilung der AG Weiße Fahnen, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – Landesverband Berlin und des Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit – Landesverband Berlin heißt es:
„Seit über 10 Jahren rufen Fachkräfte um Hilfe und sprechen über die anhaltend katastrophalen Zustände im Berliner Jugendhilfesystem. Wie im November 2022 in der Presse angekündigt, stecken wir jetzt mitten im Kollaps: Einrichtungen können nicht mehr aufnehmen, Notdienste und Jugendämter verbarrikadieren sich teilweise. Es gibt unzählige Forderungen an Jugendhilfeausschüsse, Hilferufe aus den Notdiensten; RSDs kündigen wochen- und monatelange Schließzeiten für Verwaltungsarbeit an; Eltern, Kinder und Jugendliche sind auf sich alleine gestellt ...und nichts passiert!“
Aus diesem Grund rufen die Initiierenden zur Protestaktion auf.
Die Eckdaten im Überblick
Wann? Mittwoch 08.02.2023 um 9:00 Uhr
Wo? Vor dem Roten Rathaus Berlin
Was? Forderung an die Politik, die Jugendhilfe jetzt auf die priorisierte Agenda zu setzen
Mitbringen? Bringt gerne Weiße Fahnen, Transparente/ Plakate und DummyAkten mit
Forderungen an die Politik
Von Seiten der AG Weiße Fahnen ergehen mehrere Forderungen an die Politik:
- Die Offenlegung der derzeitigen Personalbemessung der Jugendämter in Berlin!
- Transparente Personalbemessungskonzepte und die Anpassung an tatsächliche Bedarfe der Stadt!
- Eine substanzielle personelle Aufstockung der Jugendämter mit einem Sofortprogramm des Senats nach den Wahlen!
- Gemeinsame Verantwortungsübernahme von Senat und Bezirken an Stelle von der bisherigen Verantwortungsverschieberei für Personal!
Auszüge aus den Hintergrundinformationen zur Demo auf der Webseite der DBSH
Die Situation in den Jugendämtern ist unverändert katastrophal! Seit über 10 Jahren weisen Berlins Fachkräfte, Jugendamtsleiter*innen, Mitglieder der Jugendhilfeausschüsse und Fachverbände auf akute Missstände im Bereich der Berliner Kinder- und Jugendhilfe hin. Sie rufen um Hilfe. "Die Arbeit hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt!" (Engagierte der AG Weiße Fahnen) und ist darüber hinaus eingebettet in gesellschaftliche Herausforderungen, die wie ein Brennglas auf die bestehenden Strukturen wirken.
Der Verwaltungsaufwand wächst immer weiter und frisst den Personalzuwachs der Jugendämter der letzten Jahre wieder auf. Viele Kolleg*innen berichten von immer größer werdenden Aktenbergen, die sie nicht mehr abarbeiten können. Den chronischen Problemen in den Jugendämtern wird aus Mangel an Neubesetzung nur noch mit internen Verschiebungen von Mitarbeitenden geantwortet. Einzelne Teams müssen durch andere Abteilungen unterstützt werden.
"Es reicht jetzt! Den Familien kann so nicht mehr geholfen werden, wie es vorgesehen ist. Der gesetzliche Auftrag bleibt auf der Strecke!"
"Die Situation grenzt an unterlassene Hilfeleistung für alle Beteiligten! Es braucht Sofortmaßnahmen!"
AG Weiße Fahnen
Die AG ist als Protestgruppe der Jugendämter gestartet, setzt sich für Verbesserungen in der Jugendhilfe ein. Hier treffen sich organisationsübergreifend Fächkräfte, planen und koordinieren Aktionen, entwickeln Stellungnahmen und führen Gespräch mit Medien, Abgeordneten und Verwaltung.
von:
Neuer Anlauf - neues Glück?