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Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt schützen
Basiswissen für eine stärkende Erziehung
Beteiligte:
Aus der Einleitung der Broschüre
Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist ein Thema, das Eltern und Erziehende schockiert, verunsichert und ohnmächtig macht. Der Impuls, Kinder und Jugendliche zu schützen, sie vor Übergriffen zu bewahren, setzt sofort ein, wenn Fälle von sexualisierter Gewalt bekannt werden. Gleichzeitig ist sexualisierte Gewalt ein Tabuthema, das mit Ängsten, Widerständen und Abwehrreaktionen einhergeht. Und das macht Prävention und Intervention schwierig.
Bis zur Aufdeckung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in der Katholischen Kirche gab es immer wieder Stimmen, die das Ausmaß der Gewalt leugneten und herunterspielten. Erst dadurch, dass schwere Fälle in Nordrhein-Westfalen bekannt wurden, erreichte das Thema die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit. Daraus folgten politische Entscheidungen und entsprechende Gesetzesänderungen.
Nichtsdestotrotz wird sexualisierte Gewalt im eigenen Umfeld zumeist für unmöglich gehalten. Dabei machen viele gesellschaftliche Bedingungen sexualisierte Gewalt nicht nur möglich, sondern sie tragen auch dazu bei, dass darüber der Mantel des Schweigens ausgebreitet bleibt. Das Anliegen dieser Broschüre ist es, Tabus abzubauen und Eltern und Erziehende genauso wie pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und andere Vertrauenspersonen zu sensibilisieren. Der Schutz junger Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hier sind alle Erwachsenen aufgefordert, mutig Verantwortung zu übernehmen.
Eltern und Erziehende erhalten Anregungen, wie sie aktiv vorbeugen können. Wie bei der Verkehrserziehung gibt es bei der Prävention sexualisierter Gewalt Möglichkeiten, junge Menschen frühzeitig zu sensibilisieren und zu stärken. Eine Garantie auf Erfolg gibt es dabei nicht. Aber das Risiko, von sexualisierter Gewalt betroffen zu sein, verringert sich.
Gleichzeitig muss allen Erwachsenen klar sein, dass Kinder sich selbst nicht schützen können. Es liegt in der Verantwortung der Erwachsenen, genau hinzuhören und zu schauen. Alle haben die Pflicht und die Aufgabe, Mädchen* und Jungen* zu schützen, ihnen ein Aufwachsen in Sicherheit und Geborgenheit mit Unterstützung und Fürsorge zu ermöglichen. Für eine wirksame Prävention braucht es Erwachsene, die Kinder und Jugendliche ernst nehmen und sensibel auf ihre Bedürfnisse eingehen; Erwachsene, denen bewusst ist, dass sexualisierte Gewalt in der Familie, im sozialen Nahbereich, in Vereinen, in Organisationen und im digitalen Raum passieren kann. Nicht zuletzt ist es Aufgabe aller Erziehenden, die UN-Kinderrechte umzusetzen und zu sichern.
Die Broschüre umfasst 53 Seiten und kann per pdf heruntergeladen oder über den gleichen u. a. Link für 2€ das Stück bei der AJS erworben werden.