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Reaktionen auf unseren Aufruf
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Ich habe meiner Tochter (15, FAS) das zu lesen gegeben und mit ihr gesprochen:
Kommt der Krieg auch zu uns ? fragte unsere 14 Jährige Pflegetochter am Telefon - sie lebt in einer Wohngruppe. Ich verneinte mit einem Ton voller Überzeugung, obwohl ich mir klar machte, dass niemand das sicher sagen kann.
Und fügte hinzu, dass wir wahrscheinlich Auswirkungen davon zu spüren bekämen. Welche das sein könnten, wollte sie nicht wissen .....Es ist gut darüber nachzudenken, bevor das Thema das nächste Mal angesprochen wird ....
Hallo, meine Pflegetochter ist 5 und fragte, was Krieg ist. Ich erklärte ihr, das bedeutet, dass sich Erwachsene streiten. Sie müsse sich vorstellen, KindA (ich nahm Namen aus der KiTa) sitzt in der Sandkiste und KindB kommt und sagt, geh da weg, da war ich gestern drin, die Sandkiste gehört mir.
Meine Tochter:“und dann tut KindB dem Kind A weh?“ Nein sagte ich, KindB sagt KindC, dass es KindA weh tun soll und auch alle Sandburgen kaputt machen soll. Und Herr Putin ist so wie KindB. Meine Tochter sagte, das wäre aber sehr gemein, die könnten sich doch vertragen und alle im Sandkasten spielen.
Da habe ich gesagt, dass Kinder manchmal klüger sind als Erwachsene. Auf jeden Fall benutze ich immer Beispiele, die sie versteht und merke dann, ob es ihr genügt oder nicht. Sie wollte noch wissen, ob Putin bei uns auch etwas kaputt macht, denn sie hatte Bilder von kaputten Häusern gesehen, ich habe ihr dann gesagt, unser Haus und Land möchte er nicht, das hat sie beruhigt. Bei älteren Kindern ist es sicher schwerer, die Ängste zu nehmen.
Leider fehlt mir die Zeit, grundsätzlich und ausführlicher zu antworten.
Unsere Enkeltochter (12 Jahre, wir sind sorgeberechtigt, sie wächst bei uns auf), sonst sehr interessiert und aufgeschlossen, zeigte große Ängste, wo immer das Thema in den Nachrichten oder in Gesprächen auftauchte. Wir haben sie bestärkt, dass ihre Angst und Unsicherheit in Ordnung und normal ist.
Wir haben sie eng begleitet bei der Suche in Kinder- Websites ( z. B. Seitenstark, frag Finn etc.) und sie ermutigt, die Informationen zu suchen, die sie "aushalten" kann. Sie ist dann zunächst auf die Seite " www.Kirche- entdecken.de ( Kinderportal der EKD) gegangen und hat dort genau die emotionale Ansprache gefunden, die sie benötigte. Hier ging es um Ängste-Sorgen-Fragen- Wünsche, aber auch weitere Hinweise zu landeskundlichen Informationen.
Auf diesem Weg gehen wir nun kleine Schrittchen, unsere Enkelin weiß selbst, dass dosiertes Wissen gegen die Angst helfen kann, da die Phantasien oft noch mehr ängstigen als das Wissen. Zum Thema Atomkraft/ Risiken Tschernobyl aktuell ist besonders auch für jüngere Kinder das Buch "Katja, Kotja und die künstliche Sonne" (ISBN 321511612x) Esslingen 1994 immer noch empfehlenswert. ( nur noch antiquarisch zu beziehen!) Insgesamt erleben wir ( gerade nach der langen Pandemiephase) eine verunsicherte, noch junge Jugendliche, deren Stärke momentan darin liegt, klar zu benennen, was sie an Informationen möchte und was gerade nicht! Wir sind und bleiben zum Thema im guten Gesprächkontakt, was wir für entscheidend halten!
In meiner Erziehungsstelle betreue ich zwei traumatisierte Mädchen,10 und 14 Jahre alt. Prinzipiell haben die beiden keinen Zugang zu Radio, Fernsehen oder Internet. Demzufolge kann ich gerade die Jüngere der beiden von den derzeitigen Ereignissen fern halten. Die Ältere ist da schon gefestigter.
Ich finde es ganz wichtig, dass gerade jüngere Kinder möglichst lange von solchen Katastrophenberichten ferngehalten werden. Meiner Meinung nach ist es nicht möglich das kindgerecht zu erklären, schon gar nicht bei einem traumatisierten Kind das eh ständig mit einer unterschwelligen Angst lebt.
Hallo, es gibt von der Sendung mit der Maus eine sehr gute Erklärung für Kinder.