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Unterstützung durch Schulbegleiterinnen trotz corona-bedingten Schulschließungen
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Die Autoren des Artikels sind Katharina Henn/Lydia Schönecker/Dr. Stephanie Lange/Prof. Dr. Jörg M. Fegert/Prof. Dr. Ute Ziegenhain.
Der Artikel möchte Einblick in die Praxis geben. Es heißt dazu:
In diesem Artikel werden Ergebnisse zweier Untersuchungen zu Schulbegleitung während der corona-bedingten Schulschließungen vorgestellt. Zudem werden die rechtlichen Auswirkungen des Homeschoolings auf den Hilfeanspruch der Kinder und die Arbeit der Schulbegleiterinnen skizziert. Abschließend werden Fragestellungen diskutiert, die sich bei möglichen weiteren Lockdowns ergeben und die, aus Sicht der Autorinnen und des Autors, darüber hinaus zur strukturellen Weiterentwicklung dieses wichtigen Hilfefelds notwendigerweise zu klären sind.
Auszüge aus Abschnitt 4: Diskussion und Empfehlungen:
Die Ergebnisse weisen im Übrigen darauf hin, dass Schulbegleiterinnen auch dann wichtige Stützen im Schulalltag von Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung sind, wenn Präsenzunterricht durch Homeschooling ersetzt wird. Zwar scheinen die Schulbegleiterinnen aufgrund der allgemeinen Social-Distancing-Vorgaben und Unsicherheiten bezüglich der Auslegung der Corona-Verordnung ihre jeweiligen Kinder ganz überwiegend nur aus der Ferne unterstützt zu haben. Mit Blick auf etwaige zukünftige (lokale) Schulschließungen wären daher ausdrückliche und frühzeitige Hinweise der zuständigen Behörden wichtig, wann und inwieweit Schulbegleiterinnen ihren Tätigkeiten trotz dieser allgemeinen Vorgaben weiterhin nachkommen dürfen. [....]
So zeigen die Ergebnisse unserer beiden Erhebungen abermals die Widersprüchlichkeit im Bereich der Schulbegleitung: Einerseits nimmt sie eine zentrale, unabdingbare Funktion ein, sichert Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen nicht nur ihr Recht auf schulische Teilhabe, sondern fungiert in Zeiten der corona-bedingten Schulschließungen nunmehr auch häufig als Bindeglied in Richtung Schule sowie als wichtige Ansprechpartnerin zur Entlastung für Familien. [....]
Es ist die Verantwortung von Land und Kommunen, bedarfsgerechte Lösungen zu stricken. Schulbegleiterinnen scheinen sich hier mit Blick auf ihr mögliches Aufgabenprofil, aber auch einer besonders hohen Eigenmotivation anzubieten. Mit Blick auf evtl. erneute (lokale) Schulschließungen bedarf es jedoch der Vorbereitung, entsprechender Absprachen und vor allem Begleitung während der Homeschooling-Situation. Dauerhaft dürften die Schulbegleiterinnen ihr Engagement für dieses Hilfefeld hingegen nur dann beibehalten, wenn dieses endlich die seit Längerem ausstehenden strukturell notwendigen Absicherungen erfährt. [....]