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15.01.2022
Hinweis

Verhandeln in der Sozialen Arbeit

AFET - Bundesverband für Erziehungshilfe hat einen Artikel von Prof. Dr. Schäfer / Prof. Dr. Fengler veröffentlicht, der sich mit der immer wiederkehrenden Tätigkeit des Verhandelns von Fachkräften in der Sozialen Arbeit beschäftigt.
Einstieg des Artikels

Dieser Beitrag befasst sich mit den in der beruflichen Praxis von Fachkräften der Sozialen Arbeit immer wiederkehrenden Tätigkeiten des Verhandelns. Diese sind als genuiner Bestandteil des beruflichen Handlungsspektrums derart selbstverständlich verankert, dass sie höchst selten gezielt Beachtung finden. Dennoch verhandeln Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen durchgehend nahezu tagtäglich mit weitreichenden Folgen für die Nutzer*innen1 , aber auch für die Fachkräfte selbst. Es bedarf somit einer ausgeprägten Verhandlungskompetenz für Fachkräfte in der Sozialen Arbeit. Der nachfolgende Beitrag untersucht zunächst die Bedeutung von Verhandlungen und deren Gewichtung im professionellen Kontext in der Sozialen Arbeit und nimmt die kompetenzorientierte Qualifizierung im Hinblick auf Verhandlungen in den Blick. Anschließend wird Verhandeln als Interaktionsprozess eingeführt. Daraufhin werden Strategien von Verhandlungen als Interaktionsformate vorgestellt und es werden zwei gängige Verhandlungsmodelle – das Harvard-Modell und das Krisenverhandlungsmodell – hinsichtlich ihrer Anschlussfähigkeit und Anwendbarkeit in der Soziale Arbeit untersucht. Ein Fazit schließt den Beitrag ab.

Schwerpunkte des Artikels

1. Stellenwert von Verhandlungen in der Sozialen Arbeit

- 1.1 Ausrichtungen der Vermittlungs- und Konfliktlösungsmethoden

- 1.2 Ausgleich von Interessensgegensätzen

2. Kompetenzorientierte Qualifizierung in der Sozialen Arbeit

3. Verhandeln als Interaktion

4. Strategien der Interaktion

5. Verhandlungsmodelle

- 5.1 Das Harvard-Modell (integrativ)

- 5.2 Das Krisenverhandlungs-Modell (distributiv)

- 5.3 Erörterung und kritische Würdigung

6. Fazit - Auszug - 

Wie in diesem Beitrag dargelegt wurde, haben Verhandlungs- und Vermittlungstätigkeiten einen hohen Stellenwert in einer verständigungsorientierten Sozialen Arbeit. Soziale Fachkräfte als Verhandler*innen müssen hierfür qualifiziert vorbereitet werden. In Verhandlungsprozessen und -situationen ist es entscheidend, dass sich Verhandelnde sowohl bei der Vorbereitung und der Durchführung als auch bei der Nachbereitung von Verhandlungen souverän auf die Dynamik von Verhandlungen einstellen können. [....]

Die Potenziale einer ausgeprägten Verhandlungskompetenz können in der Sozialen Arbeit im Sinne einer parteilichen und einer parteiübergreifenden Interessenvertretung zum Nutzen und Vorteil der Nutzer*innen erschlossen und konstruktiv weiterentwickelt werden. [....]