Am 6. November waren Vertreter der Kinder- und Jugendhilfe zur Auftaktsveranstaltung des Dialogprosses "Mitreden-mitgestalten" nach Berlin geladen. Die Adoptiv- und Pflegefamilienverbände waren durch die vier Bundesorganisationen des Runden Tisches vertreten. Es wurde sofort deutlich, dass die Hauptziele des Dialogprozesses "Transparenz"und "Eingebunden werden" auch schon diesen Auftakt bestimmten, denn als erstes wurden wir Teilnehmer direkt mit dem Veranstalter internetmäßig verbunden und konnten somit spätere Fragen unmittelbar beantworten.
Diese Antworten ergaben dann später z.B., dass weit über die Hälfte der Teilnehmerinnen "alte Hasen" in der Kinder- und Jugendhilfe waren und mehr als zehn Jahre - viele schon mehr als zwandzig Jahre - dort tätig waren.Es zeigte sich auch, das gut 47 % der Teilnehmer diesem neuen Auftakt zur Modernisierung der Kinder- und Jugendhilfe neugierig und 37 % eher skeptisch gegenüber standen.
Der Vormittag dieser Veranstaltung diente dazu, den kommenden Prozess des Dialoges zu verdeutlichen. Bis Ende 2019 wollen alle Beteiligten miteinander sprechen, sich zuhören, ihre Meinungen kundtun, Ideen entwickeln, Kompromisse aushandeln. Das alles mit dem Ziel, dass Anfang 2020 durch das Bundesfamilienministerium in Zusammenarbeit mit den anderen betroffenen Ministerien ein Gesetzesentwurf erarbeitet wird.
Der Umfang des Dialoges wurde anhand präzise ausgearbeiter Schritte in Grafiken verdeutlicht und vorgestellt. Ebenso lernten wir Teilnehmer alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle, der begleitenden wissenschaftlichen Institutionen, des Familienministeriums und weitere Beteiligte kennen.
In den Vorträgen und auf der Podiumsdiskussion wurden die Schwerpunkte des Dialoges klarer:
Wir fangen nicht bei Null an, sondern bauen auf die Diskussionen der letzten Jahre auf.
Verbesserung wird es nicht zum gleichen Preis geben, es wird mehr kosten.
ALLE Kinder in die Kinder und Jugendhilfe.
Inklusion bedeutet nicht nur Behinderung oder Nichtbehinderung sondern die Akzeptanz der Eigenart und der Persönlichkeit jeden Kindes.
Um dem Anspruch gerecht zu werden, wurden vier Arbeitsgruppen gegründet u.a. zum Thema "Fremdunterbringung und Partizipation". Dazu hatte ich mich angemeldet.
Klar wurde der Wunsch nach Tranzparenz und damit verbundener guter Dokumentation von Meinungen und Ergebnissen.
"Der Prozess ist so wirksam wie wir ihn machen, sonst wären wir nicht hier" fasste Staatssekretärin Caren Marks zusammen.
Nach dem sehr motivierenden Auftritt von Bundesministerin Dr. Franziska Giffey ging es am Nachmittag in eine erste Phase der Dialoggruppen.
Ich fand diese Auftaktsveranstaltung gelungen und glaubwürdig. Allerdings werde ich etwas kurzatmig bei der Vorstellung, in welchem Umgang im nächsten Jahr Arbeit zu leisten ist aber - wenn viele wollen, wird es gelingen. Für mich zeigte diese Veranstaltung, dass es einen ernst gemeinten und großzügig gestalteten Rahmen des Ministeriums gibt, um die Ziele erreichen zu können. Auf der Webseite www.mitreden-mitgestalten.de wird es dauerhafte Information und Diskussionsgelegenheit für alle Interessierten geben.
Auftakt zum Beteiligungsprozess für das neue Kinder- und Jugendhilferecht in Deutschland - Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und die Parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks starten den Dialogprozess zur Modernisierung der Kinder- und Jugendhilfe mit der Auftaktverantstaltung am 6. November in Berlin.
Durch die Aufnahme eines Pflegekindes in die Kernfamilie muss sich die Familie und alle ihre Mitglieder verändern. Die leiblichen Kinder müssen in dieser Veränderung berücksichtigt und begleitet werden.
Das sogenannte 'Kentler-Experiment' bedeutete Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre in Berlin die Unterbringung einiger 13 - 17 jährigen Jungen bei pädophilen - wegen sexuellem Missbrauchs verurteilten - Männern in Vollzeitpflege. In 2013 machten Berliner Medien auf das ‚Experiment‘ aufmerksam und forderten eine Aufarbeitung der Geschehnisse vom Berliner Senat.
Pflegeeltern haben Anspruch auf Elternzeit, aber keinen Anspruch auf Elterngeld. Potenzielle Pflegeeltern würden gern die Elternzeit nehmen, können jedoch nicht einfach ein Jahr lang auf ein Gehalt verzichten. Hier gibt es eine Lücke im Elterngeldgesetz. Um diese Lücke in etwa zu schließen, haben einige Jugendämter beschlossen, künftig Pflegeeltern im ersten Jahr der Aufnahme mit elterngeldähnliche Leistungen zu unterstützen. Auch Hannover hat dies Ende September 2019 beschlossen und hofft nun, eher Pflegeeltern finden zu können.
Vor einigen Jahren wurde ich Verfahrensbeiständin eines Jungen, der mit 1/2 Jahr in die Pflegefamilie gekommen war und nun fünf Jahre dort lebte. Nachdem anfänglich die Besuchskontakte gut klappten, wurden diese mit der Zeit unregelmäßiger und es kam zu einem Rückführungswunsch der Mutter. Diese Situation brachte das Kind in Loyalitätskonflikte, die er dadurch zu lösen versuchte, dass er seine Mutter nicht mehr sehen wollte. Die Mutter stellte einen Antrag auf Klärung der Besuchskontakte, die Pflegeeltern einen Antrag auf Verbleib.
Dieser Erfahrungsbericht macht auf eine Versicherungslücke für Pflegeeltern und Pflegekinder aufmerksam, denn hier geht es um einen Schaden, der vom Kind mit möglicher Einsicht in die Verantwortlichkeit seines Verhaltens (oder auch mit Mutwilligkeit) verursacht wurde.
Ein Projekt in den Niederlanden widmet sich Aufgabe, das Bewusstsein für FASD in der Öffentlichkeit zu stärken und besonders auf die Gefährlichkeit von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft hinzuweisen. In diesem Zusammenhang wurde ein einprägsames Video von knapp vier Minuten gedreht, welches die Wirkung von Alkohol beim Fötus darstellt. In Deutschland hat der Beltzverlag ein neues Buch zu FASD und Schule herausgebracht. Unabhängig vom Erwerb des Buches können Materialien beim Verlag zur Hilfe für Lehrer und Eltern heruntergeladen werden.
Da es noch keine entsprechende Gesetzesänderung zur Heranziehung junger Menschen zu den Kosten der Jugendhilfe gegeben hat, sind diese junge Menschen weiterhin mit 75 % ihres Einkommens zu einem Kostenbeitrag verpflichtet. Gemäß § 93 SGB VIII muss für die Berechnung des Kostenbeitrages das Einkommen des Vorjahres herangezogen werden. Dies geschieht jedoch in den wenigsten Fällen. Bei der Heranziehung wird fast immer das aktuelle Einkommen als Grundlage des Kostenbeitrages vom Jugendamt berechnet. Inzwischen gibt es dazu einige klare Urteile, die junge Menschen dazu bewegen sollten, sich gegen entsprechende Bescheide zu wehren, Widerspruch einzulegen und notfalls zu klagen.
Am 26. Januar haben wir den Aufruf gestartet "Bereitschaftspflegefamilien suchen Gleichgesinnte". Wir taten dies im (bewusst von uns nicht genannten) Namen einer Bereitschaftspflegemutter. Der Aufruf ist auf viel Interesse gestoßen. Nun folgt der nächste Schritt. Wir wollen nicht nur für die Bereitschaftspflegeeltern eine Austauschmöglichkeit schaffen, sondern auch dieses Thema zu einem wichtigen Thema in der nächsten Zeit machen. Bitte helfen Sie uns dabei.
Meine Begleitung von Mira bei der Regelung von Besuchskontakten und einer von der Mutter gewünschten Rückkehr des Kindes. Der Bericht ist sehr ausführlich und umfasst daher mehrere Teile.
In meiner Begleitung von Pflegefamilien und Pflegeelterngruppen wurde es immer wieder extrem deutlich, wie belastend für viele Pflegekinder ihre Lebenssituation und ihr Status als Pflegekind sind. Das System Pflegekinderhilfe kam an seine Grenzen, wenn es gerichtliche Beschlüsse und Anordnungen gab, die die Auswirkungen auf das Kind entweder nicht sehen oder nicht ernst nehmen wollten. Ein sehr berührendes Beispiel dafür ist das Pflegekind Marie.
von:
Neuer Anlauf - neues Glück?
Themen:
Am 6. November waren Vertreter der Kinder- und Jugendhilfe zur Auftaktsveranstaltung des Dialogprosses "Mitreden-mitgestalten" nach Berlin geladen. Die Adoptiv- und Pflegefamilienverbände waren durch die vier Bundesorganisationen des Runden Tisches vertreten. Es wurde sofort deutlich, dass die Hauptziele des Dialogprozesses "Transparenz"und "Eingebunden werden" auch schon diesen Auftakt bestimmten, denn als erstes wurden wir Teilnehmer direkt mit dem Veranstalter internetmäßig verbunden und konnten somit spätere Fragen unmittelbar beantworten.
Diese Antworten ergaben dann später z.B., dass weit über die Hälfte der Teilnehmerinnen "alte Hasen" in der Kinder- und Jugendhilfe waren und mehr als zehn Jahre - viele schon mehr als zwandzig Jahre - dort tätig waren.Es zeigte sich auch, das gut 47 % der Teilnehmer diesem neuen Auftakt zur Modernisierung der Kinder- und Jugendhilfe neugierig und 37 % eher skeptisch gegenüber standen.
Der Vormittag dieser Veranstaltung diente dazu, den kommenden Prozess des Dialoges zu verdeutlichen. Bis Ende 2019 wollen alle Beteiligten miteinander sprechen, sich zuhören, ihre Meinungen kundtun, Ideen entwickeln, Kompromisse aushandeln. Das alles mit dem Ziel, dass Anfang 2020 durch das Bundesfamilienministerium in Zusammenarbeit mit den anderen betroffenen Ministerien ein Gesetzesentwurf erarbeitet wird.
Der Umfang des Dialoges wurde anhand präzise ausgearbeiter Schritte in Grafiken verdeutlicht und vorgestellt. Ebenso lernten wir Teilnehmer alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle, der begleitenden wissenschaftlichen Institutionen, des Familienministeriums und weitere Beteiligte kennen.
In den Vorträgen und auf der Podiumsdiskussion wurden die Schwerpunkte des Dialoges klarer:
Um dem Anspruch gerecht zu werden, wurden vier Arbeitsgruppen gegründet u.a. zum Thema "Fremdunterbringung und Partizipation". Dazu hatte ich mich angemeldet.
Klar wurde der Wunsch nach Tranzparenz und damit verbundener guter Dokumentation von Meinungen und Ergebnissen.
"Der Prozess ist so wirksam wie wir ihn machen, sonst wären wir nicht hier" fasste Staatssekretärin Caren Marks zusammen.
Nach dem sehr motivierenden Auftritt von Bundesministerin Dr. Franziska Giffey ging es am Nachmittag in eine erste Phase der Dialoggruppen.
Ich fand diese Auftaktsveranstaltung gelungen und glaubwürdig. Allerdings werde ich etwas kurzatmig bei der Vorstellung, in welchem Umgang im nächsten Jahr Arbeit zu leisten ist aber - wenn viele wollen, wird es gelingen. Für mich zeigte diese Veranstaltung, dass es einen ernst gemeinten und großzügig gestalteten Rahmen des Ministeriums gibt, um die Ziele erreichen zu können. Auf der Webseite www.mitreden-mitgestalten.de wird es dauerhafte Information und Diskussionsgelegenheit für alle Interessierten geben.
von:
Mitreden-Mitgestalten
Modernisierung der Kinder- und Jugendhilfe