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17.03.2023
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2.000 Kinder wachsen in Westfälischen Pflegefamilien auf

Zur Zeit finden in 1590 "Profi"-Pflegefamilien 2.000 entwicklungsbeeinträchtigen jungen Menschen ein neues Zuhause in und um Westfalen-Lippe.

Knapp 2.000 Pflegekinder lebten im vergangen Jahr in 1.590 Westfälischen Pflegefamilien. Birgit Westers, Jugenddezernentin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) stellte die Zahlen für das Jahr 2022 jetzt im LWL-Landesjugendhilfeausschuss vor. "Im vergangenen Jahr lebten 944 Mädchen und 1.032 Jungen in einer Westfälischen Pflegefamilie. Die Kinder und Jugendlichen erfahren dort Zuwendung und Förderung, erleben Vertrauen und verlässliche Beziehungen. Es freut mich sehr, dass im vergangenen Jahr 50 weitere engagierte Pflegefamilien dazu gekommen sind, die Kindern mit schwieriger Lebensgeschichte ein neues Zuhause schenken", so Westers.

Westfälische Pflegefamilien sind Familien für Kinder und Jugendliche, die aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel Vernachlässigung oder Gewalt in der Familie, nicht mehr bei ihren Eltern leben können - ein Heim, eine Wohngruppe oder eine "klassische" Pflegefamilie aber auch nicht der richtige Lebensort sind. Diese Mädchen und Jungen brauchen einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch "eine richtige Familie" - beides bekommen sie in den Westfälischen Pflegefamilien. Das sind Familien, Paare oder Einzelpersonen mit besonderer Eignung, pädagogischer oder medizinischer Qualifikation. Außerdem wird jede Westfälische Pflegefamilie durch eine Familienberaterin oder einen -berater begleitet und unterstützt.

"Diese spezielle Form der Familienpflege hat sich bewährt. Denn Westfälische Pflegefamilien sind nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern auch eine wirtschaftliche Alternative zu stationären Erziehungshilfen", sagte Westers. "70 Prozent der Kinder und Jugendlichen hatten Kontakt mit den Eltern oder der Herkunftsfamilie. Das zeigt, dass wir Pflegefamilien finden, die sich auf die Herkunftsfamilie des Pflegekindes einlassen. Und dass die Pflegefamilien die kontinuierliche und engmaschige Begleitung durch die beteiligten 49 Träger als sichere und förderliche Unterstützung erleben", so Westers weiter.

Seit dem 1. Januar 2021 ist der LWL auch für Leistungen der sogenannten Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Pflegefamilien zuständig. Ergänzend zu den Westfälischen Pflegefamilien baut der LWL derzeit einen Verbund von freien Trägern zur Betreuung und Beratung von Pflegefamilien mit behinderten Pflegekindern auf (STEPPKE).

Wer Interesse hat, ein Pflegekind aufzunehmen, kann sich beim LWL-Landesjugendamt Westfalen informieren. Interessierte finden die Familienberater:innen in ihrer Region im Internet (Link unten) oder können sich telefonisch bei Imke Büttner (Tel. 0251 591-5884) oder Heidi Knapp (Tel. 0251 591-3652) informieren.

Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe vom 16. März 2023

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