Sie sind hier

04.04.2023
Politik

Einführung der Kindergrundsicherung

In einer Stellungnahme der Careleaver e.V. weist der Verband darauf hin, dass die Belange von Careleaver:innen bisher zu wenig berücksichtigt werden.

Ziel der Einführung der Kindergrundsicherung ist es, die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen zu verbessern und sie zukünftig besser vor Armut zu schützen. Die Möglichkeit der Teilhabe an der Gesellschaft für alle Kinder und Jugendlichen soll verbessert und der Fokus auf diejenigen gerichtet werden, die besondere Unterstützung brauchen.

Die bisher vorgestellten Eckpunkte zur Einführung einer Kindergrundsicherung lassen jedoch befürchten, dass die Belange von Kindern und Jugendlichen, die in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe und in Pflegefamilien aufwachsen, bei der Umsetzung dieses Ziels unberücksichtigt bleiben.

Beispielsweise sollen weiterhin die Eltern die Anspruchsinhaber des sogenannten Garantiebetrags bleiben. Bereits beim jetzigen Kindergeld müssen Careleaver*innen, die ihren Anspruch auf Auszahlung geltend machen wollen, ihre leiblichen Eltern kontaktieren, um die für den Antrag erforderlichen Informationen einzuholen. Unabhängig von der hoch emotionalen Belastung, die damit für viele einhergeht, besteht zugleich eine starke Abhängigkeit vom Mitwirkungswillen und der Mitwirkungsfähigkeit der leiblichen Eltern. Dies führt häufig dazu, dass die Auszahlung des Kindergeldes entweder deutlich verzögert oder überhaupt nicht erfolgt. Vielfach werden Anträge aber auch aus Frust und Resignation gar nicht erst gestellt.

Wir sind der Meinung, dass bei der Einführung der Kindergrundsicherung die Schnittstellen zum SGB VIII stärker berücksichtigt werden müssen. Welche das genau sind, erklären wir in der folgenden Stellungnahme, mit der wir uns auch an das Bundesfamilienministerium gewandt haben.

Mitteilung der Careleaver e.V, vom 4. April 2023

Das könnte Sie auch interessieren

Hinweis

Kostenheranziehung junger Menschen

In der ersten Newsletter-Ausgabe von Careleaver e.V. geht es um das Thema Kostenheranziehung. Sie regelt ob und in welchem Umfang Jugendliche und junge Volljährige zu den Kosten, die im Rahmen der Jugendhilfe entstehen, herangezogen werden können, wenn sie (z.B. im Rahmen einer Ausbildung) eigene Einkünfte haben.
Politik

Care Leaver - Berliner Erklärung

Eine gemeinsame Erklärung der Universität Hildesheim, der IGFH und der Careleaver e.V.: Care Leaver in Deutschland brauchen – wie in anderen Ländern – einen eigenen Rechtsanspruch „Leaving Care“, damit ihre Rechtsposition im Übergang ins Erwachsenenleben in der Jugendhilfe gestärkt und die Übergangsbegleitung auf breiter Basis weiterentwickelt wird -
Hinweis

Neues Positionspapier fordert Bildungsgerechtigkeit

Aufgrund der Diskussionen im Rahmen der Neuordnung des SGB VIII hat der Verein der jungen Volljährigen in der Jugendhilfe Careleaver e.V. seine Positionen noch einmal aktualisiert und präzise zusammengefasst.
Hinweis

Careleaver e.V. und die Uni Hildesheim bieten Hilfen an

Die Uni Hildesheim und die Careleaver möchten auf die verschiedenen Schwierigkeiten der aktuellen Situation reagieren und mit ihrer Onlineplattform auch zu Zeiten von Corona Hilfe leisten, denn wir alle haben unsere unterschiedlichen Schwierigkeiten mit den derzeitigen Veränderungen in Deutschland, aber manche Fragen betreffen besonders die spezifische Lebenssituation von Care Leavern (jungen Menschen aus der stationären Jugendhilfe). Für Care Leaver sehr dringliche Fragen in diesen Tagen sind z.B.: Minijobs, die gekündigt wurden, Freiwilligendienste, die unterbrochen werden mussten und nun die Frage bleibt: Wo soll ich wohnen, wenn ich zurück nach Deutschland komme?
Projekt

Jugendhilfe nachgefragt

Eine Beteiligungsoffensive von und mit Pflegekindern

Das Kompetenzzentrum Pflegekinder in Kooperation mit mehreren freien Trägern der Pflegekinderhilfe hat ein Projekt begonnen, welches sich um die Klarheit und Sicherheit in der Hilfeplanung für junge Menschen in der Pflegekinderhilfe kümmern will. Dazu werden Pflegekinder und junge Erwachsene intensiv in den Prozess mit einbezogen, um aus ihren Erfahrungen und Wünschen Vorschläge zur Verbesserung erarbeiten zu können.