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27.11.2014
Projekt

Interessantes aus dem AJS-Forum 3-2014

Das AJS-Forum von der Arbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz Landesstelle NRW e.V. berichtet dreimal jährlich über Entwicklungen im Jugendschutz und berichtet über interessante Projekte und Entwicklungen

Das AJS-Forum von der Arbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz Landesstelle NRW e.V. berichtet dreimal jährlich über Entwicklungen im Jugendschutz und berichtet über interessante Projekte und Entwicklungen

Neues Forschungsprojekt

An der Uni Köln ist ein neues Bundesprojekt gestartet, das sich mit dem Thema „Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen mit Behinderung“ beschäftigt. SeMB, so die Abkürzung des Projektes, will neben einer Bestandsaufnahme Präventionskonzepte entwickeln, die sich an Fachkräfte in Förderschulen und an Kinder mit körperlicher, geistiger Beeinträchtigung oder Hörbehinderung wenden.

361° Grad Respekt: Kampagne gegen Cyber-Mobbing und Ausgrenzung

Laut einer Studie glauben 50 Prozent der Jugendlichen, das sich nicht mehr Leute gegen Mobbing und Diskriminierung einsetzen, weil sie nicht wissen, wie. Hier setzt die Aktion 361° Grad Respekt an: Sie ruft zum Mitmachen auf unter dem Motto „Mach dich stark und andere auch“. Die Kampagne wird betreut von der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia (FSM) und steht unter Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. Über den YouTube-Kanal (unter https://www.you-tube.com/user/361gradtoleranz) können Jugendliche eigene Videos einreichen und zeigen, was gegen Mobbing stark macht oder ihnen schon einmal geholfen hat.

So setzen sie sich kreativ mit dem Problem Cyber-Mobbing auseinander und tragen dazu bei, Menschen miteinander zu verbinden, statt sie auszugrenzen. Der Kanal hat bereits mehr als 10.000 Abonnenten.

2013 rund 116.000 Gefährdungseinschätzungen

Das Statistische Bundesamt hat 116.000 Gefährdungseinschätzungen für Kinder der deutschen Jugendämter im Jahr 2013 festgehalten, 8,5 Prozent mehr als im Jahr 2012.

17.000 Verfahren wurden als akute Kindeswohlgefährdung eingeschätzt, bei 21.000 konnte eine Gefährdung des Kindes nicht ausgeschlossen werden („latente Kindeswohlgefährdung“).

In 77.000 Fällen kamen die Fachkräfte zu dem Ergebnis, dass keine Kindeswohlgefährdung vorliegt. Dabei wurde jedoch in nahezu jedem zweiten Verfahren ein Hilfe- oder Unterstützungsbedarf durch das Jugendamt festgestellt. Der Anstieg bei den Gefährdungseinschätzungen geht auf diese Fälle zurück.

Knapp 65 Prozent der Kinder wiesen Anzeichen von Vernachlässigung auf. In 26 Prozent der Fälle wurden Indizien für psychische Misshandlung festgestellt und in 23 Prozent für körperliche Misshandlung. Hinweise auf sexuelle Gewalt gab es in 5 Prozent der Verfahren.

Wandel der Erziehung ins Positive

Die Gewalt gegen Kinder ist rückläufig, konstatiert der Kriminologe Dr. Christian Pfeffer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (www.kfn.de).

In den Familien zeige sich ein Wandel der Erziehung zum Positiven. Kinder würden weniger geschlagen, dafür öfter gelobt, getröstet oder in den Arm genommen. Auch bei sexualisierter Gewalt und Kindstötungen ergaben die Forschungen des Instituts einen Rückgang. Durch die erhöhte Zuwendung der Eltern sei wiederum die Zahl der Jugendselbstmorde um 33 Prozent gesunken.
Quelle: Aachener Nachrichten

Cannabis-Broschüren für Jugendliche und Eltern

Cannabis ist nach Alkohol und Zigaretten das am häufigsten konsumierte Suchtmittel bei Jugendlichen. Es ist auch die umstrittenste illegale psychoaktive Substanz, um die sich viele Diskussionen, Mythen und Halbwahrheiten ranken.

Aufklärung bieten zwei neu aufgelegte Cannabis-Broschüren des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW (MGEPA).

Die eine Broschüre wendet sich an Jugendliche, die andere an Eltern. Beide Publikationen sind in Zusammenarbeit mit der Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW / ginko Stiftung für Prävention entstanden. Kostenlos zu bestellen und als Download: www.mgepa.nrw.de

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Hinweis

Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt schützen

Basiswissen für eine stärkende Erziehung

Eine aktuelle Broschüre der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) Nordrhein-Westfalen e.V. Die Broschüre „Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt schützen – Basiswissen für eine stärkende Erziehung“ will Tabus abbauen und Eltern, Erziehende und weitere Vertrauenspersonen ermutigen, aktiv vorzubeugen.