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13.05.2020
Projekt

Stand und Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe aus Perspektive der Kommunen

Das Arbeitspapier beinhaltet wesentliche Erkenntnisse aus den kommunalen Expert*innenworkshops im Rahmen des Dialogforums Pflegekinderhilfe (2018/2019). Träger des Projektes ist die Internationale Gesellschaft für Hilfen zur Erziehung - IGFH. Organisation und Dokumentation erfolgte über das Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH
Auszüge aus den Rahmenbedingungen und der Zielsetzung des Arbeitspapiers

Das „Dialogforum Pflegekinderhilfe“ hat zur Aufgabe, im Dialog mit unterschiedlichen Akteur*innen im Feld, der Fachpraxis und der Politik fachliche Handlungs- und gesetzliche Änderungsbedarfe herauszuarbeiten und diese der öffentlichen Diskussion zugänglich zu machen. Es wird moderiert und geleitet von der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) im Auftrag des BMFSFJ. In Zusammenarbeit mit zentralen Akteur*innen der Pflegekinderhilfe wurde in den letzten Jahren eine Bündelung konkreter fachlicher Handlungsbedarfe erarbeitet. Diese Erkenntnisse sollten im nächsten Schritt durch die Expertise der Kommunen als örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe ergänzt werden. Denn Jugendämter und Pflegekinderdienste waren bisher noch wenig in die Arbeit des Dialogforums konkret eingebunden.

In der Sitzung der Expert*innenrunde des Dialogforums Pflegekinderhilfe im März 2018 wurde aus diesem Grund die Durchführung von Veranstaltungen zum fachspezifischen Austausch mit Kommunen unterschiedlicher Bundesländer angeregt. Im Dezember 2018 und im Mai 2019 wurden Expert*innenworkshops zum Stand und zur Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe aus Perspektive der Kommunen umgesetzt. 

Die Zielgruppe der Workshops bildeten Leitungskräfte der Jugendämter, der Pflegekinderdienste und der Landesjugendämter sowie Vertretungen der überörtlichen Jugendhilfe . Die eingeladenen Personen kamen aus insgesamt sechs verschiedenen Bundesländern (Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz), repräsentierten sowohl den ländlichen als auch den städtischen Raum und wiesen unterschiedliche konzeptionelle Ausrichtungen der Pflegekinderdienste auf. Die verschiedenen Perspektiven, die an diesen beiden Veranstaltungen zusammentrafen, wurden durch ausgewählte Vertretungen aus der Expert*innenrunde des Dialogforums Pflegekinderhilfe sowie eingeladener Referent*innen ergänzt.

Im Rahmen der kommunalen Expert*innenworkshops ging es insbesondere um Information, Dialog und die Beteiligung der kommunalen Akteur*innen der Pflegekinderhilfe. Die bisher erarbeiteten Empfehlungen der Expert*innenrunde des Dialogforums Pflegekinderhilfe, die im Papier ‚Wesentliche fachliche Positionen des Dialogforums Pflegekinderhilfe (2018a)‘ veröffentlicht sind, wurden zur Vorbereitung des 1. Workshops versandt, während des Workshops vorgestellt und diskutiert. Auf dieser Basis wurden anhand von themenspezifischen Statements einzelner kommunaler Vertretungen rechtliche Handlungsbedarfe sowie strukturelle und praktische Probleme identifiziert. Als Basis des 2. Workshops diente das Papier ‚Zusammenfassender Diskussionsstand aus dem Dialogforum Pflegekinderhilfe zum Thema „Migration und junge Geflüchtete in der Pflegekinderhilfe (2019)“ als Diskussionsgrundlage. Am Nachmittag wurde der Themenbereich 'Kontinuitätssicherung unter dem Fokus der Arbeit mit Herkunfts- und Pflegeeltern' in den Fokus gerückt.

Ziel beider Workshops war zu identifizieren, zu welchen Themen aus Sicht der Kommunen im Rahmen des Dialogforums Pflegekinderhilfe weitergearbeitet werden sollte. Die folgenden Themenbereiche geben einen Einblick in die Situation der Pflegekinderhilfe in den einzelnen Kommunen sowie die Herausforderungen und Weiterentwicklungsbedarfe. Die nachfolgend dargestellten Erkenntnisse basieren auf den Aussagen der kommunalen Expert*innen aus den benannten Workshops. Sie sind nicht konsensual abgestimmt; dennoch fanden die jeweiligen Meinungen große Zustimmung in den Diskussionen. Wenn konträre Meinungen zu einigen Themenfeldern aufkamen, sind diese nachfolgend in dem Papier gekennzeichnet. 

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