Presseerklärung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter
Die BAG LJA hat sich bei ihrem Treffen positiv zu den Änderungen im Entwurf des Bundeskinderschutzgesetzes sowie zur Imagekampagne der Jugendämter und zu Hilfen bei Kindesentführungen geäußert.
Um aus problematischen Hilfeverläufen zu lernen, hatte die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz das Nationale Zentrum Frühe Hilfen gebeten, den Verlauf der Hilfe für die von ihrem Bruder ermorderte 16Jährige Morsal O., die länger vom Jugendamt betreut worden war, durch Experten analysieren zu lassen.
Die BAG ASD/KSD (Bundesarbeitsgemeinschaft Allgemeiner Sozialer Dienst, Kommunaler Sozialer Dienst) stellt eine zunehmende Angst der Bevölkerung vor einer Kontaktaufnahme zu den Jugendämtern fest.
Anlass dieses offenen Briefes zur Beendigung der Sendung „Super-Nanny“ ist die Folge vom 14.09.2011, in der Kinder vor laufender Kamera gewalttätigen Übergriffen ihrer Mutter ausgesetzt waren und keiner der Anwesenden vom RTL in das Geschehen eingriffen.
Der KVJS - Kommunalverband für Jugend und Soziales in Baden-Württemberg - hat ein Papier zu Schutzkonzepten in der Pflegekinderhilfe erarbeitet. Die vorliegende Handreichung soll eine Orientierung zur Entwicklung eigener Schutzkonzepte in den Stadt- und Landkreisen - bezogen auf jedes Pflegeverhältnis - sein. Ziel ist es, von Beginn an eine verbesserte Qualität in der Beratung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen in der Infrastruktur der Pflegekinderhilfe sicherzustellen und überprüfbar zu machen (vgl. § 79a Satz 1 SGB VIII).
Im Januar 2019 wurde bekannt, dass auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde-Elbrinxen gegen eine große Anzahl von Kindern langjährig sexualisierte Gewalt ausgeübt wurde. Der Haupttäter wird später unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs in 223 Fällen verurteilt. Es kommt zur Verurteilung weiterer Täter. Beim Haupttäter war ein Mädchen aus Niedersachsen untergebracht, für welches das Jugendamt des Landkreises Hameln-Pyrmont Vollzeitpflege gewährt hat. Das Mädchen war mehr als zwei Jahre als Pflegekind beim Haupttäter belassen wurde und während dieser Zeit der Begleitung und Kontrolle wurde die sexualisierte Gewalt nicht erkannt. Im Juni 2019 wurde die Einrichtung einer Kommission beschlossen, die den Auftrag erhalten hat, die aus Anlass der Missbrauchsfälle von Lügde relevant gewordenen Strukturen und Prozesse zum Schutz von Kindern einer kritischen, systematischen und strukturellen Analyse zu unterziehen. Im Abschlussbericht gibt die Kommission 44 Empfehlungen zur Verbesserung der Situation.
Neue Studie der Universität Koblenz deckt strukturelle Defizite und Missstände in der Aufgabenbewältigung der Jugendämter auf. Dies bezieht sich im besonderen Maße auf die Möglichkeiten und die Pflichten zum Kinderschutz. Laut Studienleiterin Prof. Dr. Kathinka Beckmann von der Hochschule Koblenz gelte es daher, dem ASD durch politische Einmischung wieder zu seinem Recht zu verhelfen. Für die Studie wurden mit einer repräsentativen Befragung die alltäglichen Arbeitsvollzüge im ASD erhoben und deren Prozess- und Strukturqualität ermittelt.
Zur Debatte um den Schutz gefährdeter Kinder. Erschreckende Beispiele von Kindesmisshandlung und -vernachlässigung sowie das gelegentliche Versagen der einschlägigen Behörden haben in den letzten Monaten eine neuerliche Debatte ausgelöst über den Schutzauftrag der staatlichen Gemeinschaft sowie die Notwendigkeit sozialer Frühwarnsysteme.
IMPUL!SE Nr. 18. Das erste Impulspapier in 2023 geht auf die Entwicklung, Anwendung und Überprüfung eines Konzepts zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt (Schutzkonzept) ein.
Presseerklärung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter
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Sie können die Presseerklärung zum Treffen der BAG LJA vom 14. April 2011 in Chemnitz in der unten anhängenden pdf-Datei lesen.
Presseerklärung v. 14.4.2011.pdf