In diesem Schwerpunktthema befassen wir uns mit Verhaltensauffälligkeiten von Kindern. Das Verhalten des Pflege- und Adoptivkindes hat natürlich etwas zu tun mit dem, was er in seiner Ursprungsfamilie erlebt hat, also mit dem „früher“. Das Verhalten hat aber auch etwas zu tun mit dem „Hier und Jetzt“ d.h. mit dem, wie die jetzigen Erwachsenen um das Kind herum auf sein Verhalten reagieren.
"Ritzen" ist ein umgangssprachliches Wort für selbstverletzendes Verhalten. Eltern, die sich erstmals mit selbstverletzendem Verhalten ihres Sohnes oder ihrer Tochter konfrontiert sehen, sind oftmals schockiert und fühlen sich rat- und hilflos.
Spezielle Sprechstunden der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Heidelberg sind eine Anlaufstelle für Jugendliche mit selbstschädigendem Verhalten und ihren Eltern
Jeder vierte bis fünfte Jugendliche, der sich selbst Schnittwunden oder andere Verletzungen zufügt, bleibt unerkannt. Der Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e. V. (BKJPP) stellt erstmals einen Online-Test zur Verfügung, der Eltern und Angehörigen helfen soll, Anzeichen zu erkennen.
Was ist der Auslöser, die Zielsetzung und Wirkung selbstschädigenden Verhaltens bei Kindern in Adoptiv- und Pflegefamilien? Von Dr. phil. Richard M. L. Müller-Schlotmann