Kinder, die in Pflegefamilien, Erziehungsstellen, Wohngruppen und hin und wieder auch Adoptivfamilien aufwachsen, haben viele schwierige Erfahrungen hinter sich wie beispielsweise das Erleben von Misshandlung oder Vernachlässigung. Diese Erlebnisse werden von jedem Kind individuell verarbeitet, führen bei den Heranwachsenden jedoch häufig zu Traumatisierungen.
Kinder, die sexuellen Missbrauch durch vertraute Erwachsene erlebt haben, fühlen sich verwirrt und verraten. Das, was sie erfahren, ist diffus, grenzüberschreitend, unabänderlich.
Traumatische Erfahrungen führen zu deutlichen Störungen in der Entwicklung des Kindes - im besonderen Maße in der eigenen Selbst- und Fremdwahrnehmung und im Bereich der Bindungen.
Traumatherapie orientiert sich konkret an den vielfältigen Auswirkungen von traumatischen Erfahrungen. Zunächst geht es um das gegenwärtige Leid. Nur in kleinen Schritten nimmt die seelische Stabilität zu. Betroffene lernen, daß sie in der Gegenwart selbstverantwortlich handeln können. Seelische Kräfte (Ressourcen) werden geweckt und gestärkt.
Eine Pflegemutter bereitet in ihrer Küche eine Feier vor. Sie ist spät dran und wirbelt herum. Es ist laut in der Küche und die Pflegemutter schwingt Töpfe und Pfannen, rast hierin und dorthin und bewegt sich heftig. Das Pflegekind ist – wie eigentlich meistens – in ihrer Nähe. Plötzlich fällt der Blick der Mutter auf das Kind, und in der Bewegung erstarrt sie. Das Kind sitzt zusammengekauert in der Ecke der Küche
Mit neun Monaten kommt Marie in die Pflegefamilie. Nach einem dreiviertel Jahr ist die Rückführung geplant. Als ihre Mutter sie holen komm, wehrt sie sich vehement dagegen, in den Kinderwagen gesetzt zu werden. Nur unter lautem Protest verlässt sie die Pflegeeltern.
Das Kind hat das sexuelle Leben der Eltern voll mitbekommen und zugeguckt. Es hat viel Gewalt und reichliche Übergriffe gegeben. Für das Kind gehören sexuelle Handlungen nicht ausschließlich zur Liebe zwischen Erwachsenen sondern auch zur Liebe zwischen Erwachsenen und Kindern.
Das Besondere im Umgang mit traumatisierten Adoptiv- oder Pflegekindern ist die Tatsache, dass die Kinder auf die neuen Pflege-/Adoptivfamilien ihre alten Erfahrung mit Familie bzw. Eltern übertragen und nach einer Phase der Eingewöhnung ihre bisherigen Lebensstrategien wieder hervorholen.
Manchmal erleben wir allerdings, dass trotz aller Bemühungen der Pflegeeltern und des Kindes selbst, es nur kleine Schritte des Kindes gibt. Diese Kinder haben nicht den Mut die eben beschriebenen Schritte zu gehen, sie können nicht vertrauen. Sie sind im tiefsten Kern ihres Wesens durch schlimme frühkindliche Erfahrungen zerstört worden und fühlen sich im Leben permanent bedroht, auch wenn es keine realen Bedrohungen gibt.
Als die erfahrene Pflegemutter Cathy die kleine Jodie bei sich aufnimmt, stößt sie schnell an ihre Grenzen. Die Achtjährige ist aggressiv und provokativ, verletzt sowohl Cathy als auch deren leibliche Kinder.
Auslöser war der Abschlussbericht der unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs: Die drei Fachverbände der Traumatheraupeuten apellieren an die Politik, dessen Empfehlungen umzusetzen.
Dieses ist ein Beispiel für ein Hilfsangebot in Moses Online. In Kürze können unsere Kunden hier auf Moses Online selber Hilfsangebote und anderes eintragen.
Band 1: Zur Entstehung einer Frühtraumatisierung bei Pflege- und Adoptivkindern
Der erste Band „Zur Entstehung einer Frühtraumatisierung bei Pflege- und Adoptivkindern und deren möglichen Folgen“ ist als Einführung gedacht und behandelt alle wichtigen Themen. Er ist eine ausgezeichnete Verständnisgrundlage und bietet zahlreiche Alltagstipps.
Band 3: Liebe und nachtragende Konsequenz – eine spezielle Pädagogik für aggressive, regelverletzende, grenzüberschreitende Pflege- und Adoptivkinder
Der dritte Band „Liebe und nachtragende Konsequenz – eine spezielle Pädagogik für aggressive, regelverletzende, grenzüberschreitende Pflege- und Adoptivkinder“ geht vor allen Dingen auf das Thema „Liebe” sowie “Grenzen und Regeln setzen und durchsetzen” ein. Erfahren Sie hier, was Sie in diesen Fällen konkret tun müssen.
Band 4: BONUS-METHODE – eine Skizzierung am Beispiel Lügen und Stehlen
Im vierten Band wird die BONUS-METHODE am Beispiel von Lügen und Stehlen skizziert. Hierbei steht das Thema “Lügen und Stehlen” stellvertretend für alle anderen auch möglichen Spätfolgen einer Frühtraumatisierung, was im Buch erläutert wird. Konkrete Anwendungsbeispiele werden dargestellt und Hilfestellungen erläutert.
Der zweite Band behandelt das Thema „Anstrengungsverweigerung“. Sie ist eine typische Herausforderung für Pflege- und Adoptiveltern und kann zu größten Problemen im Alltagsleben führen. Wie sie entsteht, aber auch, was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Band.