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Basiswissen

Weihnachtswünsche - Kinder und Konsum

Wer schon öfters Spielzeug gekauft hat, kennt sicherlich das runde rote "spiel gut"-Siegel, das der Ausschuß alljährlich an empfehlenswerte Spielsachen vergibt. In dieser Pressemitteilung von spiel gut geht es darum, ob wirklich alle Spielzeugwünsche der Kinder erfüllt werden müssen.

geschenke 2Der "spiel gut Arbeitsausschuß Kinderspiel und Spielzeug e.V." ist eine auf Spielzeug und Spiele spezialisierte gemeinnützige Verbraucherberatung. Wer schon öfters Spielzeug gekauft hat, kennt sicherlich das runde rote "spiel gut"-Siegel, das der Ausschuß alljährlich an empfehlenswerte Spielsachen vergibt. Darüber hinaus informiert er über die Bedeutung des Spielens für die körperliche, geistige und soziale Entwicklung von Kindern.

In der folgenden Pressemitteilung von spiel gut geht es darum, ob wirklich alle Spielzeugwünsche der Kinder erfüllt werden müssen. Gerade zur Weihnachtszeit eine brisante Frage.

Nach den Spielzeug-Rückrufaktionen wurde spiel gut von vielen Verbrauchern gefragt, wo die verschiedenen Firmen ihre Produkte fertigen lassen und welches Spielzeug "sicher" sei. Für die neueste Ausgabe der spiel gut CD-ROM haben wir deshalb alle Hersteller nach dem jeweiligen Herstellungsland ihres Spielzeuges befragt. Mit ganz wenigen Ausnahmen bekamen wir sofort eine Antwort mit den gewünschten Angaben, die wir auf die CD übernommen haben. Eine Wertung haben wir nicht vorgenommen; die Produktion in einem bestimmten Land garantiert nicht automatisch Schadstofffreiheit und Sicherheit. Eine Überprüfung wäre auch wegen zu hoher Kosten nicht möglich. Wer sich für die Sozialstandards in den Farbriken interessiert, findet auf den Internetseiten des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie, sowie unter www.fair-toys.org weitere Informationen.

Die Diskussion um sicheres und fair produziertes Spielzeug lenkt die Aufmerksamkeit der Eltern vielleicht auch wieder auf eine allgemein kritischere Auswahl beim Spielzeugkauf. Denn 85 % der befragten Eltern geben an, die Spielzeugwünsche ihrer Kinder uneingeschränkt zu erfüllen. Wie diese Wünsche zustande kommen, wird jedoch nicht hinterfragt.

Schon jüngere Kinder werden stark von der Werbung beeinflusst, d.h. sie wünschen sich, was als toll dargestellt wird und zum "must have", wie es jetzt heißt, gehört. Mit ihren wirklichen Spielbedürfnissen und Interessen hat das wenig zu tun. Dadurch kann der erfüllte Wunsch nach anfänglicher Freude doch zur Enttäuschung werden. Natürlich möchten Eltern mit dem Spielzeug in erster Linie Freude bereiten. Doch haben wir Erwachsene nicht auch die Verantwortung, uns mit den Wünschen auseinander zu setzen und gegebenenfalls Einfluss zu nehmen, nicht nur wenn es um Schadstoffe geht? Eine Herausforderung der Überflussgesellschaft ist es doch, die wirklichen Bedürfnisse zu erkennen, sich zu informieren und gezielt und bewusst einzukaufen. Dies gilt besonders für den Spielzeugkauf, denn dabei wird Kindern der Umgang mit Konsum direkt vorgelebt.

Eltern sollten die Wünsche ihrer Kinder hinterfragen, sich selbst über den Sinn und Zweck des gewünschten Artikels Gedanken machen und gegebenenfalls nach Alternativen Ausschau halten. Wird ein Wunsch nicht erfüllt, muss dies mit dem Kind besprochen und begründet werden. Dann sollten dem Kind aber auch Alternativen angeboten werden. Durch diese Auseinandersetzung erfährt das Kind viel Aufmerksamkeit - mehr, als wenn ein Wunsch schnell erfüllt würde. Es fühlt sich ernst genommen und erhält durch die Eltern Orientierung. Das nach diesem Prozess gekaufte Spielzeug bereitet sicherlich Freude, die auch nach der anfänglichen Beschäftigung damit noch anhält.

Empfehlenswertes Spielzeug finden Sie auf der spiel gut CD-ROM, die ca. 2500 mit Kindern erprobte und von Fachleuten geprüfte Spielmaterialien von der Babyrassel bis zum Experimentierkasten enthält. Preis: € 9,90

Pressemitteilung 11/2007 vom "spiel gut Arbeitsausschuß Kinderspiel Spielzeug e. V. "

spiel gut im Internet mit Informationen über den Ausschuß, seine Bewertungen und Publikationen:
www.spielgut.de

Letzte Aktualisierung am: 
27.05.2008